Drinking beer since zweitausendvier

12.03.2015

Braufactum Roog Rauchweizen

Aufgeschoben heißt nicht aufgehoben!




Wir hatten diese BraufactuM-Flasche nun schon einige Zeit hier stehen. So lange, dass das Bier in der Zwischenzeit (30.11.14) abgelaufen ist. Das lag vielleicht auch daran, dass ich mich nicht so recht heran traute an eine Sorte, die mir gänzlich unbekannt war. Wie sich herausstellen sollte, war das Verfallsdatum wieder unerheblich, wie bei den meisten Bieren üblich.

Die Flasche erneut im typischen BraufactuM-Design. Hierbei ist das Logo aber von Flammen unterlegt, während der Schriftzug an ein Branding erinnert. Sieht nett aus, und auch die in diesen Breiten ungewöhnliche Größe von 650ml fällt positiv auf. Zum Beispiel, weil sie sich gut zu zweit teilen lässt, ohne dass jemand zu kurz kommt.

Im Glas ein ganz dunkles rötliches Orangebraun, versehen mit einer sehr feinen Schaumkrone, von der zwar der größere Teil verfliegt, ein Rest aber lange auf dem Bier verweilt.

Der Geruch ist wie erwartet rauchig, aber nicht überwältigend und mit einem deutlichen malzigen Einschlag. Trotz der Sorte rieche ich hier kein Weizen-typisches Aroma. Etwas süßlich auch, während der Rauch angenehm in der Nase auffällt, ohne zu reizen. Lecker.

Obwohl dieses Bier vor ein paar Monaten abgelaufen ist, schmeckt es frisch und kräftig. Das Weizen findet sich zunächst nur in der Kohlensäure wieder. Diese fühlt sich tatsächlich nach Weizenbier an, während die restliche Konsistenz leicht ölig aber nicht sehr schwer wirkt, und so trotz des Rauchs gut erfrischt.

Chris meint"Ein erfrischendes Sommer-Rauch!"

Nach dem etwas süßlichen und dunkelmalzigen Antrunk macht sich der Rauch auf dem Gaumen breit. Dieser ist angenehm präsent, aber nicht zu heftig, sodass auch Leute, die bisher noch nicht auf den Geschmack von Rauchbier gekommen sind (mich eingeschlossen), dieses Bier genießen können. Nach dem Abgang ist die Süße verflogen, und durch den Rauch bleibt eine angenehme nachhaltende Bittere zurück, die bei Weizen sonst so nicht vorkäme. Hopfen ist kurz zwischen Süße und Rauch herauszuschmecken, jedoch für mich eher eine Randerscheinung.

Nach dem Eingießen der restlichen Hefe wird die Konsistenz nochmal deutlich satter, und so langsam kann man den Weizen-Unterbau heraus schmecken. Auf jeden Fall wirkt die Kombination aus Weizen und Rauch gelungen.

Insgesamt würde ich sagen, dass Herren von Braufactum hier erneut einen Sieger hervorgebracht haben, und auch eine interessante Nische bedienen, was sonst nur sehr wenige Brauereien (z.B. Schlenkerla) tun.

Auch wenn ich mich häufiger für ein kräftig gehopftes Bier entscheiden würde, ist das Roog auf jeden Fall eine interessante geschmackliche Alternative zwischen dunklen malzbetonten Bieren und hellen Ales und erweitert den Bierhorizont.






Wo gefunden: In manchen Supermärkten, z.B. in Aachen

Teuer??: Teurer als normale Biere, aber in vielerlei Hinsicht auch etwas besonderes.

Nochmal?: Kann ich mir vorstellen. 

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