Drinking beer since zweitausendvier

17.08.2015

Drinkin' Austria

Der Urlaub und seine Biere...



Auch als Bierblogger hat man sich mal Urlaub verdient. Das heißt natürlich nicht, dass man dann plötzlich aufhört, Bier zu trinken. Wo kämen wir denn hin?

Stattdessen fallen unterwegs die Notizen eher stichwortartig aus, ich möchte aber dennoch mit potentiellen Österreich-Urlaubern (oder Importeuren) meine Empfehlungen teilen.

Während nördlich des Weißwurstäquators am häufigsten Pils getrunken wird, wird diese Rolle in Bayern und Österreich vor allem durch Helles oder Märzen bedient.
Naheliegend also, mit dem bekanntesten Österreicher Bier zu beginnen, dem Stiegl.


Stiegl 
Goldbräu
Da ich es im Urlaub nicht geschafft habe, kam ich jedoch erst vor ein paar Tagen dazu, das Standard-Stiegl namens Goldbräu zu verkosten.
Dieses ist ein "Premium-Lager" was üblicherweise bedeutet, dass es etwas kräftiger als die hellen Lager daherkommt.



Dies war zum Glück auch der Fall und das Goldbräu hat bei mir einen "nicht schlechten" Eindruck hinterlassen. Im Glas klar goldgelb mit weißer Schaumkrone, recht kurzlebig. Der Geruch wie erwartet mild-malzig und leicht wässrig. 
Der Geschmack ist süffig und mild, recht würzig, mit leicht süßem Malz.
Gute mittlere Kohlensäure, aber etwas dünn. Deutlich säuerlich, kaum bitter, trockener Abgang. Für ein "normales" Lager eigentlich ganz gut. Am Ende nervt mich aber die Säure etwas.



Stiegl Freundeskreis:
Paracelsus Zwickl
Da diese Brauerei noch einige andere Sorten abgesehen vom Zugpferd Goldbräu vorhält, habe ich es mir nicht nehmen lassen mich vorab im Netz zu informieren, was sich wohl lohnen könnte.

Dabei bin ich auf das Paracelsus Zwickl gestoßen. Wie der Name sagt, ein Zwickel oder auch Kellerbier.



Dieses ist mir aufgrund seiner leichten Hopfennote positiv aufgefallen, und ich habe mir gleich ein Sixpack davon gekauft.

Malzig weicher Geruch mit leichten Hopfeneinschlag. Etwas hefig.
Dunkelorange-trübe Farbe mit einer fluffigen weißen Schaumkrone.
Antrunk leicht hopfig, begleitet von etwas süßem Malz. Säuerlich.
Im Abgang säuerlich und leicht bitter. Sehr volles, sattes Mundgefühl.
Die Hopfennote ist sehr angenehm. Die Säure zumeist spritzig, wirkt gegen Ende aber etwas zu viel.
Das Bier wirkt ziemlich satt was leider schnell zu einem vollen Bauchgefühl führt. Dennoch hat es mir insgesamt recht gut gefallen, vier Sterne für dieses Zwickl.




Zipfer
Urtyp Am meisten getrunken haben wir aber das Zipfer, da dieses auch am Campingplatz-Kiosk noch zu kaufen war wenn der Supermarkt schon längst geschlossen hatte ☺
Statt des klassischen Zipfer Märzen haben die meisten von uns aber das "Urtyp" bevorzugt, ein helles Lagerbier.



Ein relativ "normales" Lager, zum Glück würziger als das Märzen und weniger süß. Süffig und würzig-mineralig, mit etwas Hopfen. Strohiges Malz und ein leicht pappiger, muffiger Abgang. Aber insgesamt solide und trinkbar.







Bierschmiede
Werkstück Während unseres Urlaubes am schönen Attersee haben wir auch eine neue Craft-Brauerei aus der Region kennengelernt: Die Bierschmiede. Hätte ich gewusst, dass deren Braustube nur wenige Kilometer entfernt war, hätte ich dort gerne mal einen Besuch abgestattet!



Als erstes hatte ich das "Werkstück", ein Märzen, probiert. Es handelt sich zum Glück um kein gewöhnliches Märzen.
Weiches, rundes Mundgefühl trotz der lebhaften Kohlensäure. Unerwartet hopfig, leicht bitterer Abgang, würzig. Sehr clean, wenn auch etwas dünn.






Bierschmiede
Meisterstück
Ein paar Tage später war das "Meisterstück" dran - ein Pils, was mich freute.

Zurecht, denn hier stimmte einfach einiges. Schön unfiltriert was für vollen Geschmack sorgte, mit anständiger Schaumkrone. Ein frisches Pilschen mit zusätzlicher Hopfengabe, was sich positiv bemerkbar machte. Nicht süß, hopfig und säuerlich mit klassisch-herben Pils-Abgang. Super dafür dass es "nur ein Pils" ist. Hätte ich mehr von kaufen sollen.





Gösser
NaturRadler 
Und natürlich haben wir bei dem heißen Wetter auch Radler getrunken.
Leider anders als gedacht. Zwar nehmen die Österreicher gerne Limettenlimo statt Zitrone, was ich manchmal ganz lecker fand. Leider ist das Mischverhältnis dort aber anders als bei uns - meist bekommt man eine Mischung aus 60% Limonade und 40% Bier, was mir meistens zu süß ist. So war es auch bei diesem Kandidaten.



Bei der Hitze habe ich das kühle Radler zwar als trinkbar empfunden, mit Bier hatte es aber definitiv weniger als 50% gemein. Auch die trübe Färbung gefiel mir, das änderte aber nichts daran dass wir es mit einer süßen Brause zu tun hatten, die ich nicht unbedingt weiter empfehlen würde. Süß und ansonsten laff, erinnerte fast an Zitroneneis.





Wo gefunden: In Österreich an verschiedenen Stellen um den Attersee Nahe Salzburg

Teuer??: Das Zipfer und das Stiegl waren normal günstig, die Bierschmiede etwas teurer aber noch im Rahmen, und auch gerechtfertigt.

Nochmal?: Würde direkt noch ein Meisterstück trinken, aber auch die restlichen Biere fand ich ziemlich in Ordnung. Aber Radler werde ich in Österreich eher meiden.

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