Drinking beer since zweitausendvier

03.06.2015

CREW Republic Drunken Sailor

Ahoy, sailor!



Mittlerweile ist es schon Juni und nun habe ich es endlich geschafft, mir für dieses feine IPA aus München Zeit zu nehmen. Passend, da ich gerade in München war, wobei diese Flasche aber aus Düsseldorf stammt: Der Laden "Bier & Beer" in der Münsterstraße hat eine gute Auswahl, auf die ich vor ein paar Wochen gefühlt ein halbes Monatsgehalt verwendet habe. Aber die Beute war sehr gut und die Preise sind auch, besonders für die Importbiere, fair. Mehr dazu bald, zunächst zur CREW Republic!

Diese ist eine Craft Beer Braustube aus München, die von zwei ehemaligen Unternehmensberatern gegründet wurde.
CREW können mittlerweile eine stattliches Sortiment vorweisen. Dieses lässt sich zwar noch nicht deutschlandweit im Handel erwerben, aber zumindest der Versandhandel der Münchner versucht den Bedarf quer durch die Nation zu decken.

Das Etikett würde ich als modern-kultig bezeichnen, was heutzutage gerade in dieser Branche eigentlich niemanden mehr überrascht. Mit kleinen Details haben die Münchner aber dennoch mein Herz gewonnen: Die kleine Hopfengranate als Logo und der IBU Wert (58) auf dem vorderen Etikett machen direkt deutlich, worum es hier geht. Auf der Seite werden mithilfe des "Taste-O-Meter" die Eckdaten des Geschmacks dieses Bieres zugrundegelegt: Farbe 3/5, Bitterkeit 3/5, Hopfigkeit 4/5, Malzigkeit 3/5. Awesomeness: 5/5. Mal schauen, auf welche Werte ich komme!

Eingeschenkt ist dieses Bier doch etwas anders als andere IPAs: Das Drunken Sailor liegt dunkler, eher dunkelorange-bräunlich im Glas, die Schaumkrone ist etwas kurzlebiger als sonst und nicht ganz so riesig. Sieht aber sehr gut aus und viel Schaum braucht es zum Genuß auch nicht.


Der Geruch ist wie erwartet sehr hopfenintensiv, aber nicht stechend sondern eher süßlich-fruchtig. Hopfig aber karamellig-fast-klebrig und an Pfirsich erinnernd.

Auch der Antrunk ist schön intensiv mit einer unglaublich satten, öligen Textur. Sehr wenig Kohlensäure, aber viel Geschmack. Zunächst hopfig und süß, kräuterig, und Pfirsicharomen. Im Mittelteil kommt auch das Malz nicht zu kurz, was süßlich und karamellig wärmt. Am Schluss noch mal dieses Aroma, was mich fast an Pfirsichringe denken lässt, bevor es in den kräftigen Hopfenbitteren Abgang geht. Die Bittere am Schluss ist deutlich aber wohldosiert und schön langanhaltend. Schmeckt im Antrunk süffiger als es wirklich ist, im Nachgeschmack ist es dann doch recht trocken und eignet sich nur begrenzt zum großen Durstlöschen - dafür ist es aber auch nicht gedacht, und generell ist bei IPA und über 6% Alkohol slow drinking angesagt. Alles gut.

Ja, gibt es da jetzt überhaupt was zu kritisieren?
Eigentlich kaum, mich stören nur zwei Dinge. Ein IPA braucht von mir aus nicht so viel Malzsüße, und könnte mehr Kohlensäure vertragen, da es so gut wie nicht prickelt. 

Der volle, satte Körper des Drunken Sailor IPA ist aber auf jeden Fall etwas Besonderes, und die Münchner produzieren hier ein leckeres Gebräu dem es mit eben dieser Malzsüße gelingt, die heftige Hopfengabe und Bitterkeit auszubalancieren. 

Zum Vergleich: Das Brooklyn East IPA kam mir mit nur 47 IBU deutlich bitterer vor.





Wo gefunden: Bei Bier & Beer in Düsseldorf

Teuer??: Etwas teuer, aber unterstützenswert. In München bekommt man es sicher billiger! 

Nochmal?: Gerne, wobei der Rest der CREW Biere mich auch interessieren würde. Vielleicht mache ich mal eine Bestellung :)

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